Volker Kauder war über ein Jahrzehnt Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gilt als einer der prägenden Politiker der vergangenen Jahrzehnte. Im Gespräch mit Adlerblick berichtet er eindrücklich, wie sehr ihn der christliche Glaube in all seinen politischen und gesellschaftlichen Aufgaben getragen und geleitet hat.
Ein zentrales Thema des Interviews ist die Frage, wie man in verantwortungsvoller Position Entscheidungen trifft – auch unter Druck. Kauder formuliert klar: „Führung erfordert Mut zur Entscheidung, besonders wenn sie unbequem ist.“ Seine langjährige Erfahrung zeigt: Wer dauerhaft Verantwortung trägt, braucht innere Orientierung – und die findet er im Glauben.
Kauder betont, dass sein christliches Fundament nie bloß eine private Überzeugung war, sondern konkrete Auswirkungen auf politische Entscheidungen hatte. Besonders deutlich wurde das in seinem Engagement für weltweite Religionsfreiheit. In zahlreichen Ländern setzte er sich für bedrängte Christen und andere verfolgte religiöse Minderheiten ein – mit Nachdruck, aber auch mit Augenmaß. „Wir dürfen das Thema nicht nur in Sonntagsreden erwähnen, sondern müssen handeln – auch politisch“, so Kauder.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs reflektiert er über die Rolle geistlicher Praxis im politischen Alltag. Persönliche Rituale wie Gebet und Bibellese seien für ihn Kraftquellen gewesen, um auch in schwierigen Momenten Haltung zu bewahren. Dabei verweist er auf die Bedeutung des Sonntags als bewusst gesetzten Ruhepunkt: „Gerade in einer schnelllebigen Zeit ist es wichtig, Zeiten der Unterbrechung zu haben – für Gemeinschaft, Besinnung und neue Ausrichtung.“
Das Gespräch mit Volker Kauder bietet eine seltene Perspektive auf das Zusammenspiel von Glauben und Führung auf höchster Ebene. Es lädt dazu ein, neu über Verantwortung, Mut und geistliche Standfestigkeit nachzudenken – nicht nur in der Politik, sondern überall dort, wo Menschen leiten und gestalten.
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